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Mit 16 stand ich zum ersten Mal auf einer Bühne. Das war damals auf Russisch, und ich war als eifersüchtige Ehefrau eben wütend. Meine Spielpartnerin musste umbesetzt werden, denn die erste bekam ernsthaft Angst...Seitdem lässt mich das Spielfieber nicht mehr los und ich lache, weine, liebe, sterbe, tanze, ja- manchmal passiert´s mir auch, dass ich singe, auf verschiedenen Bühnen im deutschsprachigen Raum, aber auch jenseits davon, z.B. in Israel, Frankreich, oder Polen, in eben diesen Sprachen.
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Der Weg dahin war gar nicht so einfach oder geradlinig, ich sah lange Zeit nicht ein, warum ich mich zwischen Tanz und Schauspiel entscheiden sollte. Das Eine erschien mir zu technisch und formell, das Andere zu sehr an das konkrete Gefängnis von Sprache gebunden. Beides zu verbinden wäre also die Lösung...Ich fand zunächst was ich suchte im Laboratoire d´ Études du Mouvement  an der Ecole Jacques Lecoq in Paris 2002/03. In der Zeit- ich war 19 Jahre alt- entdeckte ich auch das Theater Peter Brooks. Ich schaute mir alles an, was es zu der Zeit davon zu sehen gab und auch die Gespräche und persönlichen Begegnungen mit seinen Akteuren haben mir nachhaltig eine Richtung gewiesen. Es zog mich von Paris wieder mehr in den Osten- von einer Theatertradition, die auf der Commedia dell´Arte basiert hin zu mehr Innerlichkeit, Wahrhaftigkeit, zu psychologischem Spiel. Neben dem Europäischen Theaterinstitut Berlin fand ich, was ich suchte bei Schauspielcoach Michael Klich in Berlin, besuchte seine offene Trainingsklasse für Method Acting und nahm Einzelstunden. Die Verbindung von Schauspiel und Tanz  fand ich vor allem bei der Tänzerin und Choreographin Alphéa Pouget, die in den 80er/90er Jahren in Bremen das Bildertheater geleitet hatte und von klassischem Ballett, über die Schule Mary Wigmans zu ihrer eigenen Methode gekommen war, die darauf basiert, dass alle Erfahrung, alle Emotionen im Skelett gespeichert sind und durch bewusstes Tanztraining, was vor allem das Skelett im Fokus hat, vom Unbewussten ins Bewusste, also zum Ausdruck gebracht werden können. Den ersten ihrer Workshops besuchte ich im Jahre 2005, da war sie gerade mal 80 Jahre alt. In den nächsten 5 Jahren besuchte ich sämtliche ihrer Kurse in Berlin, Hamburg und in der Provence und wurde eine ihrer nächsten Schülerinnen, indem sie mir, gerade auch während eines 4 wöchigen individuellen Aufenthaltes bei ihr in der Provence, ihr Bewegungs- Stimm- Training, ihre Herangehensweise an Inhalte und Texte über den Körper und die Tatsache, dass Tanz auch die Art und Weise sein kann, wie ich eine Tasse hochhebe,  vermittelte. Im Jahr 2008 wurde ich bei der ZAV Berlin als Schauspielerin aufgenommen und hatte zeitgleich mein erstes Engagement als Mariedl in den "Präsidentinnen" von Werner Schwab, Regie Wenke Hardt am Theater unterm Dach, Berlin. Eine Arbeit, die mir viel gegeben hat, mit einer Figur, der ich viel zu geben hatte. Doch noch kurz zuvor hatte ich eine Phase, in der ich gar nicht mehr sprechen wollte und hielt mich 5 Wochen in Buenos Aires auf, um Tango Argentino, den ich seit meinem 18. Lebensjahr tanzte, professionell zu lernen. Von der Idee, dies zu meinem Beruf zu machen, kam ich jedoch schnell genug wieder ab, um mich mit Freude wieder dem Vermitteln von Inhalten durch Schauspiel zuzuwenden. Auch durch Sprechen! Auch ganz alleine, z.B. mit einen ziemlich intimen Monolog vor einem Saal für 900 Leute, so wie es mir im Oktober 2020 am Scharoun Theater Wolfsburg mit Aharon Appelfelds "Der Mann, der nicht aufhörte zu schlafen" in der Regie von Jan Viethen ging. Ich kann behaupten, dass ich dort die Freude zu sprechen und zu atmen entdeckte. Ach, die weiteren Fakten entnehmt Ihr bitte den Fotos und meinem CV , den man hier herunterladen kann...

Sonst noch Fragen? Dann könnt Ihr gerne über diese Webseite Kontakt zu mir aufnehmen. À bientôt. Do zobaczenia. נתראה.

„Art is longer than life... If we cannot see the possibility of greatness, how can we dream it?“
- Lee Strasberg
 
„Reality is a word with many meanings“
- Peter Brook

YAEL SCHÜLER

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YAEL SCHÜLER

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